Uns ist beim Tod eines nahe stehenden Menschen oft nicht bewusst, welche Tragweite alle zu schnell getroffenen Entscheidungen für die Trauerbewältigung haben. Erst nach einiger Zeit, wenn alle Aktivitäten, Formalitäten und die Bestattung vorbei sind, erfahren wir, die Trauernden, dass das urmenschliche Bedürfnis - „fürsorglich mit einem geliebten Menschen umzugehen“ - nach dessen Tod nicht einfach abzuschalten ist.
Es benötigt einen langen Zeitraum und einen fest bestimmten Ort, an dem diese Fürsorge für den Verstorbenen im Rahmen der Trauerbewältigung ihren neuen Platz findet und Trost spendet
um langsam versiegen zu können.
Im Entwurf eines Grabzeichens gehen deshalb nicht nur Namen und Daten des Verstorbenen, sondern auch Wesen und Lebensinhalt ein. Als Zeichen der Trauer und des Verlustes nimmt es die Stelle
des Verstorbenen ein, als Erinnerungsmal für uns Hinterbliebene.
Denn tot ist nur – an den niemand mehr denkt. |
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